Enzyklopädie (fem, -, -ien), grch. enkyklios „im Kreis
laufend“ und paideia „Erziehung“; Gesamtwissen, Gesamtheit des Wissens,
Nachschlagewerk über alle Wissensgebiete oder eines Teilgebietes der
Wissenschaft oder Kunst in lexikal. Form.
Wissen kann unterschieden werden in semantisches und episodisches Wissen.
Semantisches Wissen unterscheidet man weiter in enzyklopädisches (Weltwissen) und lexikalisches Wissen, zwischen denen nach traditioneller bedeutungstheoretischer Annahme klar differenziert werden kann.
Lexikalisches
Wissen kann durch sog. analytisch wahre Sätze ausgedrückt werden (z.B.: Junggesellen
sind unverheiratet.) Lexikalisches Wissen bezieht sich auf den Gebrauch von
Wörtern, während das enzyklopädische Wissen das Wissen über die Gegenstände
ist, auf die die Ausdrücke referieren können.
Zu
diesem Wissen gehören, bezüglich des Beispiels, somit Annahmen wie:
Junggesellen haben wechselnde Freundinnen, keine sozialen Verpflichtungen wie
Ehemänner etc., die auch ungesichert oder falsch sein können. Zum
enzyklopädischen Wissen gehören damit Informationen, die über das rein
lexikalische Wissen hinausgehen.
Nach
neueren Ansichten ist die klare Trennbarkeit der beiden Wissenstypen nur schwer
oder auch nicht möglich, da sich die Problematik ergibt, entsprechende
Kriterien für die Trennung aufzustellen. Nach Fritz kann es aber für die
historische Semantik hilfreich sein, zwischen zwei Formen des Wissens zu
unterscheiden: Einem, das mit einzelsprachlichen Ausdrücken verknüpft ist und
einem, das über die Einzelsprachlichkeit hinaus, in bestimmten Kulturen und
Traditionen herrscht.
Literatur:
- Fitz, Gerd: Historische Semantik, Stuttgart 1998, S. 20 f.
- Habel, Christopher: Das Lexikon in der Forschung der Künstlichen Intelligenz, In: Schwarze, Christoph und Wunderlich, Dieter [Hrsg.]: Handbuch der Lexikologie, Königstein 1985, S. 441-474
Autorin:
Elke Seeger